Rübstiel

Rübstiel ist ein hierzulande eher verkannte Gemüseart. In Italien als Friarielli bekannt, ist es eine äußerst beliebte Speisepflanze. Rübstiel ist eine der vielen Züchtungen des gemeinen Rübsen, gewissermaßen eine Mischform Raps und Steckrübe. Die knackig-grünen Stängel und Blätter dieser im späten Frühling reifen Pflanzen lassen sich hervorragend zu Pasta, als Gemüsebeilage oder kurzgebraten als Antipasti zubereiten.

Synonyme der Pflanze im Deutschen sind Rübstielchen, Stängelmus, Stängelripsen, Stielmus, Köhlstille, Runkelstielchen, Knisterfinken, im westfälischen Platt auch Streppmaut.

Zubereitungsideen

Friarielli soffritti

Das Standardrezept als Beilage

Friarielli putzen. Olivenöl in Pfanne heiß machen. Eine oder mehrere ganze, geschälte Knoblauchzehen und 1 Pepperoncino ins Öl, nach 1 Minute Friarelli dazu. Deckel drauf und bei mittlerer Hitze 10 min garen.

Mit Salz, Pfeffer abschmecken, fertig.

Friarielli soffritti sind ein super Belag für Pizza. Man kann sie mit etwas Käse (z.b. Provola) darüber anrichten, ein Ei drauf geben oder als Gemüsebeilage genießen.

Frittiert sind Friarielli übrigens auch köstlich.

Pasta Friarielli

Alternativ als Pasta Gericht

Großen Topf mit Wasser für Nudeln aufsetzen, salzen. Geputzte Friarielli ins kochende Wasser geben, nach kurzem blanchieren herausnehmen und mit kaltem Wasser abschrecken um das Gemüse knackig zu behalten.Im Gemüsewasser nun Nudeln kochen.

In der Zwischenzeit Olivenöl in Pfanne erhitzen, Knoblauch und nach Geschmack Pepperoncino dazu geben um Öl zu aromatisieren. Etwas Nudelkochwasser aufheben. Gekochte Pasta und Friarielli in Pfanne geben, mit Kochwasser sämig vermischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Alternativ mit einer selbstgemachten Paste aus mit Zitrone, Zitronenzeste, Olivenöl und pürierten Sardellen anrichten.

Tarte mit Rübstiel

Für den Boden:

150g Dinkelvollkornmehl

100g Butter

1 Ei

1 TL Salz

Für den Gemüsebelag:

etwas Olivenöl

1 Schalotte

1 Knoblauchzehe

1⁄2 TL Chiliflocken

350g Rübstiel

2 Stangen Lauch

Eine Handvoll Zitronenmelisse

3 Eier

100ml Milch

200ml Sahne

150g Créme fraîche

100g Gouda, grob gerieben

Salz

Pfeffer

Aus Mehl, Butter, Ei und Salz einen Mürbteig kneten. Zu einer Kugel formen und ca. 30 Minuten kalt stellen. Ofen auf 180°C vorheizen.

Schalotte und Knoblauchzehe hacken und mit den Chiliflocken in Olivenöl andünsten. Rübstiehl, Lauch und Zitronenmelisse putzen, ebenfalls grob hacken und dazugeben. Ca. 5-10 Minuten dünsten.

Eier mit Milch, Sahne und Créme fraîche verrühren. Salz, Pfeffer und die Hälfte des Käses dazugeben.

Eine Tarte- oder Kuchenform mit etwas Öl einpinseln. Aus ca. 2/3 des Mürbteigs einen Boden ausrollen und aus einem Drittel den Rand formen.

Das Gemüse unter die Ei-Mischung rühren und alles zusammen in die Kuchenform füllen. Den restlichen Käse darauf verteilen.

Für ca. 40 Minuten in den Ofen schieben.
Schmeckt heiß oder kalt.

Risotto ai Friarielli

ca. 500 g geputzte Friarielli

400 g (oder 2 Tassen) Reis

1 kleine Zwiebel (oder Frühlingszwiebel oder Lauch)

1 Knoblauchzehe

Peperoncino

600 ml Gemüsebrühe

(nach Wunsch Pecorino, anderer Käse oder veganer Pizzakäse)

Salz, Pfeffer, Olivenöl

Friarielli putzen. Olivenöl in Pfanne heiß machen. Eine oder mehrere ganze, geschälte Knoblauchzehe und 1 Pepperoncino ins Öl, nach 1 Minute Friarelli dazu. Deckel drauf und bei mittlerer Hitze 10-15 min garen. Mit Salz, Pfeffer abschmecken, fertig.

Während die Friarielli soffritti in der Pfanne brutzeln, in einem anderen Topf mit Olivenöl die kleingeschnittene Zwiebel (alternativ: Lauch) und den Reis zuerst kurz (1-2 Minuten) anbraten und dann unter ständigem Rühren die Gemüsebrühe nach und nach hinzufügen.

Wenn der Reis halb durch ist (nach ca. 7 Minuten), die Friarielli (ohne Knoblauch und Peperoncino – die kann man vorher rausfischen) zum Risotto hinzufügen. Weiter rühren und kleine Mengen Flüssigkeit zufügen (falls die Gemüsenbrühe aus ist ggf. Wasser).

Wenn der Reis durch ist, je nach Geschmack noch Olivenöl (oder Butter) und Pecorino (oder veganer Käse oder Parmesan) hinzufügen. Ggf. noch mit Salz und Pfeffer abschmecken, fertig.